Einleitung
Digitale Chronik50 Jahre Umweltpolitik – 50 Jahre SRU
1971–1974
1971:Die Geburtsstunde der deutschen Umweltpolitik – und des Sachverständigenrates
1974–1980
1974–1980: Der Rat schlägt Wellen für saubere Gewässer
1980-1990
1980–1990:Eine Umweltkrise jagt die nächste
Der damalige Ratsvorsitzende Prof. Wolfgang Haber berichtete später:
„Wenn ich an die Diskussionen darüber zurückdenke, dann ist mir gerade aus der wissenschaftlichen Sicht eine Tatsache in Erinnerung geblieben [...], nämlich wie wenig wir zu jener Zeit über das Ökosystem Wald wussten. […] Das Waldschadens-Gutachten des SRU [war] außerordentlich erfolgreich, denn die Politik hat sofort darauf reagiert. Sie hat Gesetzesbestimmungen neu erlassen oder auch verschärft, zum Beispiel die „Technische Anleitung Luft“, um die Luft von Verunreinigen freizuhalten und den sauren Regen zu beseitigen. Die Industrie wurde verpflichtet, ihre Abgase zu entschwefeln, da Schwefelverbindungen als eine Hauptursache der Waldschäden erkannt worden waren. All dies ist in den 1980er Jahren veranlasst worden und weitgehend gelungen.“
1990–1998
1990–2000:Nachhaltigkeit – mehr als eine Floskel?
Der SRU erkannte jedoch früh, dass der Begriff der Nachhaltigkeit auch das Risiko der Beliebigkeit birgt: Wie lässt sich praktisch entscheiden, ob eine Umweltschädigung für mehr ökonomische Prosperität gerechtfertigt ist, wenn ökonomische, soziale und ökologische Anliegen als gleichrangig angesehen werden? In der Konsequenz entwickelte der Rat im Umweltgutachten 1994 eine eigene Konzeption von „sustainable development“: die dauerhaft-umweltgerechte Entwicklung mit einer starken ökologischen Säule. Ökonomische und soziale Entwicklung dürfe nur innerhalb der ökologischen Grenzen des Planeten stattfinden. Gleichzeitig sollte Umweltschutz in alle Politikbereiche integriert werden. Der Begriff der dauerhaft-umweltgerechten Entwicklung ist heute jedoch weitgehend aus dem politischen Diskurs verschwunden.
1998-2010
1998–2010: Zwischen Fortschritten und Rückschritten
2010 bis heute
2010 bis heute: Von Fukushima zu Fridays for Future
Themen des Rates
FAQ zum Rat
Thematische Textbausteine: Dr. Mechthild Baron, Dr. Henriette Dahms, Dr. Julia Hertin, Dr. Markus Salomon, Dr. Elisabeth Schmid
Redaktion: Kathrin Puderbach, Susanne Junker, Susanne Winkler
Relevante Quellen:
Baldock, D. (2017): Twenty-five years on. Progressing the sustainable development and environmental agenda in the EU and the role of the EEAC network. Maastricht: The European Environment and Sustainable Development Advisory Councils.
BMI (Bundesministerium des Inneren) (1972): Erlass über die Einrichtung eines Rates von Sachverständigen für Umweltfragen bei dem Bundesminister des Innern vom 28. Dezember 1971. Gemeinsames Ministerialblatt 1972 (3), S. 27.
BVerfG (Bundesverfassungsgericht) (2021): Verfassungsbeschwerden gegen das Klimaschutzgesetz teilweise erfolgreich. Pressemitteilung Nr. 31/2021 vom 29. April 2021. Karlsruhe: BVerfG. https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/bvg21-031.html (31.03.2022).
Carson, R. (1962): Der stumme Frühling. München: Biederstein.
Deutscher Bundestag (1981): Stenographischer Bericht. 50. Sitzung. Bonn, Freitag, den 11. September 1981. Berlin: Deutscher Bundestag. Plenarprotokoll 9/50. https://dserver.bundestag.de/btp/09/09050.pdf (07.04.2022).
Deutscher Bundestag (1971): Umweltprogramm der Bundesregierung. Bonn: Deutscher Bundestag. Bundestagsdrucksache 6/2710.
Europäische Kommission (2001): Weißbuch. Strategie für eine zukünftige Chemikalienkpolitik. KOM(2001) 88 endg. Brüssel: Europäische Kommission.
Frankfurter Abendpost (19.10.1973): Mit dem großen Hammer gegen das Auto.
Graf, R. (2018): Verhaltenssteuerung jenseits von Markt und Moral. Die umweltpolitische Regulierungsdiskussion in der Bundesrepublik Deutschland und den USA im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 66 (3), S. 435-462.
Haber, W. (2011): Umweltpolitikberatung - eine persönliche Bilanz. Studienarchiv Umweltgeschichte 16, S. 15-25.
Hünemörder, K. F. (2004): Die Frühgeschichte der globalen Umweltkrise und die Formierung der deutschen Umweltpolitik (1950 - 1973). Stuttgart: Steiner. Historische Mitteilungen / Beihefte 54.
Koch, H.-J., Hey, C. (Hrsg.) (2009): Zwischen Wissenschaft und Politik: 35 Jahre Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen. Berlin: Erich Schmidt Verlag. Materialien zur Umweltforschung 38.
Luhmann, H.-J. (1991): Warum hat nicht der Sachverständigenrat für Umweltfragen, sondern der SPIEGEL das Waldsterben entdeckt? Jahrbuch Ökologie 1992, S. 292-307.
Meadows, D. (1972): Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt.
Merkel, A. (Hrsg.) (1997): Wissenschaftliche Politikberatung für die Umwelt. Stationen, Leistungen, Anforderungen und Erfahrungen. Symposium aus Anlaß des 25jährigen Bestehens des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU) am 12. März 1997. Berlin: Analytica. Angewandte Umweltforschung 7.
Nordwestzeitung (19.09.1979): Umweltrat kritisiert das Chemikalien-Gesetz.
DER SPIEGEL (29.11.1987): Landwirtschaft – der alltägliche Irrsinn. Vergiftete Wässer, kranke Tiere, sterbende Böden: chemieintensiver Landbau an den Grenzen des Wachstums. https://www.spiegel.de/politik/landwirtschaft-der-alltaegliche-irrsinn-a-598d5f62-0002-0001-0000-000... (28.03.2022).
DER SPIEGEL (10.08.1980): Erst stirbt der Seehund, dann der Mensch. Nordsee in Not: Ölpest, Chemiemüll, Überfischung, Wattzerstörung. https://www.spiegel.de/politik/erst-stirbt-der-seehund-dann-der-mensch-a-17eeae71-0002-0001-0000-000... (28.03.2022).
taz (23.02.2007): Gestrichen: Jobs in Umweltverwaltung. https://taz.de/!3198642/ (28.03.2022).
taz (11.02.2004): Dreckig und überfischt. Sachverständige für Umwelt: Schutz für Nord- und Ostsee dringender denn je. Rot-Grün zum Handeln aufgefordert. https://taz.de/!791698/ (28.03.2022).
taz (14.11.1990): Rosenkranz, G.: Chaos in der Abfallwirtschaft. „Umwelt-Weise“ fürchten Verschärfung der Müllkrise/ Mittelfristig Wende mit Stoffverboten, Verteuerung der Müllbeseitung und umweltfreundlicher Produktion/ Vorrang von Vermeidung und Verwertung vor Beseitigung. https://taz.de/!1744184/ (28.03.2022).
Timm, G. (1989): Die wissenschaftliche Beratung der Umweltpolitik. Der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen. Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag.
UBA (Umweltbundesamt) (2015): Umweltprobleme der Landwirtschaft. 30 Jahre SRU-Sondergutachten. Hintergrund. Dessau-Roßlau: UBA. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/umweltprobleme_in_der_la... (19.11.2015).
UNCED (United Nations Conference on Environment and Development) (1992): Agenda 21. Rio de Janeiro: UNCED.
WCED (World Commission on Environment and Development) (1987): Our common future (Brundtland-Report). Oxford: Oxford University Press.
DIE ZEIT (14.01.2015): Uken, M.: Im Düngewahn. https://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/umweltfragen-stickstoff-landwirtschaft (28.03.2022).
DIE ZEIT (30.11.1973): Tügel, P. W.: 1983: Der Fußgänger geht vor. https://www.zeit.de/1973/48/1983-der-fussgaenger-geht-vor/komplettansicht (28.03.2022).
Verkehr und Mobilität
Verkehr und Mobilität
Wie setzt sich der Rat zusammen?
Wie setzt sich der Rat zusammen?
Wie setzt sich der Rat zusammen?
Bis 1990 wurden 12 Mitglieder für jeweils 3 Jahre in den Rat berufen. Dabei lag der Fokus auf den Naturwissenschaften, was von Beobachter:innen teilweise kritisiert wurde. Bis 1990 wurden ausschließlich Männer in den Rat berufen.
1990 wurde die Anzahl der Mitglieder auf 7 reduziert. Daneben berief die Bundesregierung zunehmend auch Sozialwissenschaftler:innen in den Rat. Mit Prof. Succow wurde 1992 erstmals ein angesehener Wissenschaftler aus der ehemaligen DDR in den Rat berufen. In den jüngsten beiden Ratsperioden bildeten und bilden Frauen die Mehrheit. Auch sind in der aktuellen Berufungsperiode vier von sieben Mitgliedern an ostdeutschen Forschungsinstituten und Universitäten tätig.
Meere und Binnengewässer
Meere und Binnengewässer
Meere und Binnengewässer
Wie arbeitet der SRU?
Wie arbeitet der SRU?
Wie arbeitet der SRU?
Hauptaufgabe des SRU ist die Veröffentlichung von Gutachten zu wichtigen umweltpolitischen Themen. Zunächst berät der Rat sorgfältig darüber, wo er einen wichtigen Beitrag zur Debatte leisten kann, und reflektiert über anstehende politische Entscheidungen, aktuelle Forschung, mögliche Botschaften und Adressaten.
Setzt die Politik die Empfehlungen des SRU um?
Setzt die Politik die Empfehlungen des SRU um?
Setzt die Politik die Empfehlungen des SRU um?
In vielen Fällen wurden Maßnahmen, die der SRU empfohlen hat, zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt. Meist lässt sich im pluralistischen Diskurs nicht exakt nachvollziehen, welchen Anteil der SRU daran hatte. Oft hat der Rat auch Vorschläge ausgearbeitet und politisch auf die Agenda gesetzt, die zuvor bereits in Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutiert wurden.
Vor allem in den Anfangsjahren stieß der Rat mehrfach konkrete umweltpolitische Vorhaben an, die dann in ähnlicher Form umgesetzt wurden. Ein Beispiel hierfür ist die Abwasserabgabe, die der Rat 1974 vorschlug. Damals waren allerdings deutlich weniger Akteure an der Politikberatung und -formulierung beteiligt als heute (siehe auch „Wie verändert sich Politikberatung?“).
Wie unabhängig ist der Rat?
Wie unabhängig ist der Rat?
Wie unabhängig ist der Rat?
Später, mit dem Ausbau der Umweltverwaltung und -forschung, trat die unmittelbare Beratung in den Hintergrund. Dafür wurde die Unabhängigkeit des Rates gestärkt und formal festgeschrieben. Der Rat ist in seiner Arbeit frei und wählt die Themen seiner Gutachten selbst. Wünschen des Bundesumweltministeriums nach Beratung zu bestimmten Themen soll er Rechnung tragen. Der Erlass verpflichtet ihn auch dazu, während der Abfassung seiner Gutachten betroffenen Bundesministerien Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben – ändern muss er seine Gutachten jedoch nicht.
Der Rat hat immer wieder auch unbequeme Botschaften ausgesprochen, beispielsweise dass Deutschland seine umweltpolitische Vorreiterrolle in vielen Bereichen verloren hat. Vielfach hat er politisch umstrittene Maßnahmen empfohlen, wie ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. Immer wieder hat er sich auch in hitzigen politischen Kontroversen zu Wort gemeldet, zum Beispiel zur Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke.
Als ein damit auch im politischen Raum agierender Akteur ist er natürlich auch Kritik ausgesetzt und stellt sich dieser – in persönlichen Gesprächen, bei öffentlichen Terminen und auf Twitter.
Wie verändert sich Politikberatung?
Wie verändert sich Politikberatung?
Wie verändert sich Politikberatung?
Inzwischen sind Umweltpolitik und ihre Institutionen komplexer geworden. Verschiedene Ressorts sind verantwortlich, in einigen Bereichen prägt die EU-Ebene rechtliche Rahmenbedingungen. Viele Umweltprobleme sind wissenschaftlich zwar besser verstanden, aber die strukturelle Beseitigung der Ursachen bleibt schwierig. Gleichzeitig konkurrieren zahlreiche Berater:innen um die Aufmerksamkeit der Politik.
Die Stärke des SRU liegt in seiner politischen Unabhängigkeit und seiner Interdisziplinarität. Er sieht seine Aufgabe darin, auf Fehlentwicklungen hinzuweisen, die Kenntnisse verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen problemorientiert zusammenzufassen und fundierte Lösungsvorschläge zu machen. Dabei betrachtet er verschiedene fachliche Perspektiven integriert – zum Beispiel politische und ökonomisch-technische Realisierbarkeit, Klimaschutz und Biodiversität, Umwelt und menschliche Gesundheit. Er äußert sich in aller Regel nur zu umweltpolitischen Themen, mit denen er sich zuvor im Rahmen eines Gutachtens vertieft beschäftigt hat.
Um der gestiegenen Bedeutung der EU-Umweltpolitik gerecht zu werden, beteiligt sich der Rat auch an europäischen Politikprozessen und am Europäischen Netzwerk von Umwelt- und Nachhaltigkeitsräten.
Biodiversität und Landnutzung
Biodiversität und Landnutzung
Wie setzt sich der Rat zusammen? v2
Wie setzt sich der Rat zusammen?
Wie setzt sich der Rat zusammen?
Bis 1990 wurden 12 Mitglieder für jeweils 3 Jahre in den Rat berufen. Dabei lag der Fokus auf den Naturwissenschaften, was von Beobachter:innen teilweise kritisiert wurde. Bis 1990 wurden ausschließlich Männer in den Rat berufen.
1990 wurde die Anzahl der Mitglieder auf 7 reduziert. Daneben berief die Bundesregierung zunehmend auch Sozialwissenschaftler:innen in den Rat. Mit Prof. Succow wurde 1992 erstmals ein angesehener Wissenschaftler aus der ehemaligen DDR in den Rat berufen. In den jüngsten beiden Ratsperioden bildeten und bilden Frauen die Mehrheit. Auch sind in der aktuellen Berufungsperiode vier von sieben Mitgliedern an ostdeutschen Forschungsinstituten und Universitäten tätig.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft
Abfall- und Kreislaufwirtschaft
Abfall- und Kreislaufwirtschaft
„Die im Abfallwirtschaftsprogramm enthaltenen Überlegungen zur Ergänzung des Abfallrechts im Hinblick auf Abfallverwertung und -wiederverwendung sollten nach Meinung des Rates vorerst zurückgestellt werden. Gesetzliche Regelungen zur getrennten Haltung und Sammlung von Abfällen erscheinen derzeit entbehrlich. Wo sich durch getrennte Haltung und Sammlung rentierliche Verwertungsmöglichkeiten eröffnen, dürfte eine gezielte Aufklärung ebenso wirksam sein. Für die Einführung von gesetzlichen Regelungen zur Festlegung eines Mindesteinsatzes von Altstoffen im Produktionsprozeß fehlt es nach Ansicht des Rates an aktuellen Notwendigkeiten und auch an Entscheidungsgrundlagen, die einen derart drastischen Eingriff in das Wirtschaftsgeschehen rechtfertigen könnten.“
Die Erfahrung zeigt inzwischen, dass dieser Weg nicht unbedingt zum gewünschten Erfolg führte.
Wie arbeitet der SRU? v2
Wie arbeitet der SRU?
Wie arbeitet der SRU?
Hauptaufgabe des SRU ist die Veröffentlichung von Gutachten zu wichtigen umweltpolitischen Themen. Zunächst berät der Rat sorgfältig darüber, wo er einen wichtigen Beitrag zur Debatte leisten kann, und reflektiert über anstehende politische Entscheidungen, aktuelle Forschung, mögliche Botschaften und Adressaten.
Konzepte, Strategien und Instrumente
Konzepte, Strategien und Instrumente
Setzt die Politik die Empfehlungen des SRU um? v2
Setzt die Politik die Empfehlungen des SRU um?
Setzt die Politik die Empfehlungen des SRU um?
In vielen Fällen wurden Maßnahmen, die der SRU empfohlen hat, zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt. Meist lässt sich im pluralistischen Diskurs nicht exakt nachvollziehen, welchen Anteil der SRU daran hatte. Oft hat der Rat auch Vorschläge ausgearbeitet und politisch auf die Agenda gesetzt, die zuvor bereits in Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutiert wurden.
Vor allem in den Anfangsjahren stieß der Rat mehrfach konkrete umweltpolitische Vorhaben an, die dann in ähnlicher Form umgesetzt wurden. Ein Beispiel hierfür ist die Abwasserabgabe, die der Rat 1974 vorschlug. Damals waren allerdings deutlich weniger Akteure an der Politikberatung und -formulierung beteiligt als heute (siehe auch „Wie verändert sich Politikberatung?“).
Umwelt und Gesundheit
Umwelt und Gesundheit
Wie unabhängig ist der Rat? v2
Wie unabhängig ist der Rat?
Wie unabhängig ist der Rat?
Energie und Klima
Energie und Klima
„Der Rat mißt nach Abwägung aller bekannt gewordenen Fakten der CO2-Belastung aus dem Verbrauch fossiler Brennstoffe keine wesentliche Bedeutung für das globale Klima zu. Der vielschichtige Problemkreis sollte aber weiterhin aufmerksam verfolgt werden.“
Sondergutachten "Energie und Umwelt", S. 68
Wie verändert sich Politikberatung? v2
Wie verändert sich Politikberatung?
Wie verändert sich Politikberatung?
Inzwischen sind Umweltpolitik und ihre Institutionen komplexer geworden. Verschiedene Ressorts sind verantwortlich, in einigen Bereichen prägt die EU-Ebene rechtliche Rahmenbedingungen. Viele Umweltprobleme sind wissenschaftlich zwar besser verstanden, aber die strukturelle Beseitigung der Ursachen bleibt schwierig. Gleichzeitig konkurrieren zahlreiche Berater:innen um die Aufmerksamkeit der Politik.
Die Stärke des SRU liegt in seiner politischen Unabhängigkeit und seiner Interdisziplinarität. Er sieht seine Aufgabe darin, auf Fehlentwicklungen hinzuweisen, die Kenntnisse verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen problemorientiert zusammenzufassen und fundierte Lösungsvorschläge zu machen. Dabei betrachtet er verschiedene fachliche Perspektiven integriert – zum Beispiel politische und ökonomisch-technische Realisierbarkeit, Klimaschutz und Biodiversität, Umwelt und menschliche Gesundheit. Er äußert sich in aller Regel nur zu umweltpolitischen Themen, mit denen er sich zuvor im Rahmen eines Gutachtens vertieft beschäftigt hat.
Um der gestiegenen Bedeutung der EU-Umweltpolitik gerecht zu werden, beteiligt sich der Rat auch an europäischen Politikprozessen und am Europäischen Netzwerk von Umwelt- und Nachhaltigkeitsräten.
Verkehr und Mobilität
Verkehr und Mobilität
Meere und Binnengewässer
Meere und Binnengewässer
Meere und Binnengewässer
Biodiversität und Landnutzung
Biodiversität und Landnutzung
Abfall- und Kreislaufwirtschaft
Abfall- und Kreislaufwirtschaft
Abfall- und Kreislaufwirtschaft
„Die im Abfallwirtschaftsprogramm enthaltenen Überlegungen zur Ergänzung des Abfallrechts im Hinblick auf Abfallverwertung und -wiederverwendung sollten nach Meinung des Rates vorerst zurückgestellt werden. Gesetzliche Regelungen zur getrennten Haltung und Sammlung von Abfällen erscheinen derzeit entbehrlich. Wo sich durch getrennte Haltung und Sammlung rentierliche Verwertungsmöglichkeiten eröffnen, dürfte eine gezielte Aufklärung ebenso wirksam sein. Für die Einführung von gesetzlichen Regelungen zur Festlegung eines Mindesteinsatzes von Altstoffen im Produktionsprozeß fehlt es nach Ansicht des Rates an aktuellen Notwendigkeiten und auch an Entscheidungsgrundlagen, die einen derart drastischen Eingriff in das Wirtschaftsgeschehen rechtfertigen könnten.“
Die Erfahrung zeigt inzwischen, dass dieser Weg nicht unbedingt zum gewünschten Erfolg führte.
Konzepte, Strategien und Instrumente
Konzepte, Strategien und Instrumente
Legitimation der Umweltpolitik
Legitimation der Umweltpolitik
Umwelt und Gesundheit
Umwelt und Gesundheit
Energie und Klima
Energie und Klima
„Der Rat mißt nach Abwägung aller bekannt gewordenen Fakten der CO2-Belastung aus dem Verbrauch fossiler Brennstoffe keine wesentliche Bedeutung für das globale Klima zu. Der vielschichtige Problemkreis sollte aber weiterhin aufmerksam verfolgt werden.“
Sondergutachten "Energie und Umwelt", S. 68